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Gestaltung Kinderzimmer - vom Kindergarten in die Schule

Das Kinderzimmer ist ein Ort zum Wachsen für die Kleinsten unter uns. Hier verbringen sie ihre Kindheit und Jugend, es wird getobt, gespielt, gelacht, geweint und sich von all den Eindrücken am Tag ausgeruht. Es sollte ein Platz sein, an dem sich Kinder geborgen fühlen und ihre Persönlichkeit entfalten können.

Der erste größere Umbau des Kinderzimmers erfolgt meistens wenn ein Kind das Schulalter erreicht hat. Ab diesem Zeitpunkt wird der Raum nicht mehr nur zum Schlafen und Spielen genutzt, sondern er wird auch zu einem Platz um zu Lernen und muss vor allem Stauraum für Schulkleidung und Schulsachen bieten. Nun ist im Kinderzimmer ordentlich was los! Was können wir Großen also tun, damit dieses eine Zimmer all diese Funktionen erfüllen kann und sich die Kleinen rundum wohl fühlen? Gerne teile ich in diesem Blogbeitrag nun ein paar Ideen und Gedanken zu diesem Thema.

Design Kinderzimmer

Bevor ich in die Details gehe möchte ich zuerst ein paar grundlegende Gestaltungsprinzipien ansprechen. Es ist in erster Linie wichtig, dass das Kinderzimmer nicht mit Möbeln und Dekoration überladen ist. Kinder brauchen ihren Freiraum, um sich zu entfalten. Wenn der Rückzugsort aber vom Boden bis zur Decke vollgeräumt ist, dann überfordern wir die Sinne der Kinder. Erholung und Konzentration sind nicht mehr möglich, das Kind ist unruhig und reizüberflutet. Daher empfiehlt es sich auch, die Einrichtung und Wandgestaltung von Kinderzimmern in möglichst neutralen und freundlichen Farben zu halten. Dekoration, Spielzeug, Poster und Textilien sorgen für die notwendigen Farbtupfer im Raum. Ein neutraler Grundton, der sich über den ganzen Raum zieht, vermittelt Ruhe und Entspannung. Eine neutrale Kinderzimmergestaltung hat aber auch noch weitere Vorteile...


Die Möbel können wesentlich länger genutzt werden und überdauern viele Jahre. Die Vorlieben und Geschmäcker von Kindern ändern sich verhältnismäßig rasch. Das ist auch gut so, sie probieren aus was ihnen gefällt oder nicht und entwickeln ihren eigenen persönlichen Geschmack. Wir können jedoch nicht jedes Jahr das Kinderzimmer einmal neu einrichten oder die Wandfarben oder Tapeten verändern. Wenn die Wandgestaltung und die Einrichtung neutral gehalten werden, so können die Vorlieben der Kinder in den Details Berücksichtigung finden. Vom Spielzeug über die Dekoration bis zum Teppich oder der Bettwäsche kann man hier kostengünstig jederzeit Veränderungen vornehmen.


Aufteilung Kinderzimmer
Aufteilung Kinderzimmer

Mit diesen beiden Gestaltungsregeln haben wir die Basis für ein gemütliches Kinderzimmer bereits geschaffen. Aber wie kann ein Raum nun so viele Funktionen gleichzeitig erfüllen? Als Erwachsene haben wir mehrere Räume um unsere Bedürfnisse abzudecken: Schlafzimmer, Wohnzimmer, Büro und möglicherweise Schrankraum. Die Funktion dieser vier Räume packen wir nun in ein einziges Zimmer. Dazu ist es ratsam, das Kinderzimmer in vier Zonen zu unterteilen. Diese Methode funktioniert bei allen möglichen Grundrissen und erlaubt es uns, einen Bereich optisch und funktional abzutrennen ohne ihn zu separieren. Jede Zone hat unterschiedliche Anforderungen und sollte auch dementsprechend passend gestaltet werden. Das Gesamtbild des Raumes soll dabei aber erhalten bleiben, damit kein unruhiges Gefühl entsteht. In diesem Beispiel sorgt die neutrale Farbgestaltung und Einrichtung für die angenehme Verbindung aller vier Zonen.


Schlafzone

Schlafecke Kinderzimmer

Das Bett wird idealerweise in der Ecke platziert, in der es kein Fenster gibt. Für einen erholsamen Schlaf sollten möglichst wenig Lichtquellen vorhanden und die Matratze hochwertig sein. In kleinen Kinderzimmern ist es eine tolle Option ein Hochbett anzuschaffen. So kann die Raumhöhe ausgenutzt werden und unter dem Bett bleibt der Platz erhalten. Eine unfallarme Alternative zur Leiter sind Stufen entlang der Seite des Bettes. Diese haben Schubladeneinsätze und bieten noch einmal zusätzlich Stauraum. Im Bereich des Bettes sollte dimmbare Beleuchtung verwendet werden um ein "sanftes"ausklingen des Tages in den Schlaf zu ermöglichen. Der Platz unter dem Bett ist ideal für eine Leseecke oder später, wenn aus den Kindern Jugendliche werden, für eine TV oder Gaming-Nische geeignet. Soll dort gelesen werden, ist auch hier unbedingt auf eine gute Beleuchtung zu achten, um die Augen zu schonen.


Spielzone

Spielwerke Kinderzimmer

Die Spielecke im Kinderzimmer kann mit Teppichen und Kissen gemütlich gestaltet werden. Auch die nicht mehr benötigte Matratze aus dem Gitterbett eignet sich hervorragend. Kinder spielen vorwiegend am Boden. Es ist daher wichtig gut isolierende, warme Teppiche auszuwählen. Das Material sollte pflegeleicht und robust sein. Von Hochflorteppichen rate ich an dieser Stelle ab. Sie verschlucken rasch kleine Spielzeugteile und sind schwer zu reinigen. Für die Spielzeuge in der Spielecke sollte unbedingt ausreichend Platz sein. Kästen und Regale für Spielsachen sollten immer niedrig ausgeführt sein, damit sie für das Kind einfach zu erreichen sind. Mit Kisten und Boxen, in denen Spielzeug gesammelt und aufbewahrt werden kann, ist es kinderleicht Ordnung zu halten.


Lernzone

Lernecke Kinderzimmer

Schulkinder brauchen einen Platz zum Lernen und zur Erledigung von Hausaufgaben. Dieser Platz sollte ein Ort der Konzentration sein. Das gestalterische Hauptaugenmerk in dieser Zone ist daher die Vermeidung von Ablenkung. Die Lernecke sollte sehr reduziert und einfach gehalten sein, damit der Fokus beim Lernen bleibt. Ein passender Schreibtisch, Sessel und ausreichend Stauraum sind besonders wichtig. Der Schreibtisch wird von der ersten Schulklasse bis zur Oberstufe durchgehend benötigt. Damit man mit einem Modell möglichst lange auskommt und nicht immer wieder Tische austauschen muss, empfehle ich die Anschaffung eines höhenverstellbaren Schreibtisches. Bei diesen Tischen kann die Höhe der Tischplatte an den Tischbeinen mit Hilfe einer Kurbel verstellt werden. Die modernere und etwas kostspieligere Version ist ein elektrisch höhenverstellbarer Tisch. Bei diesem Modell kann die Tischplatte beliebig abgesenkt oder nach oben gefahren werden, sodass auch im Stehen gelernt oder geschrieben werden kann.

Eine weitere Option für den Schreibtisch sind Tischplatten, die zusätzlich noch geneigt werden können. Dies kann besonders bei kleineren Kindern Erleichterung schaffen, wenn sie noch nicht groß genug sind, um am Tisch nach ganz hinten oder an die oberen Ecken zu greifen. Das Hantieren mit großen Malblöcken wird so leichter. Orthopäden raten zu einem Neigungswinkel von 16°, wenn mehr als zwei Stunden am Schreibtisch verbraucht werden. So sorgt man auch bei längerem Sitzen noch für eine ergonomische Sitzhaltung.

Hat man nun den perfekten Schreibtisch ausgesucht, ist es auch wichtig zu wissen, wie dieser idealerweise in der Lernecke ausgerichtet werden soll. Er sollte in der Nähe des Fensters stehen, allerdings nicht direkt vor dem Fenster damit das Tageslicht nicht blendet und der Blick aus dem Fenster nicht ablenkt. Die Ausrichtung gegen die Wand ist ideal, so „verschwindet“ der restliche Raum aus dem Blickfeld und all die verlockenden Spielsachen können nicht ablenken.

Die Wahl des richtigen Schreibtischsessels ist ergonomisch genauso wichtig, wie die Wahl des richtigen Tisches. Beide Möbelstücke müssen zueinander passen, um eine gute Sitzhaltung zu ermöglichen. Gerade bei noch jüngeren Kindern sollte man darauf achten, dass dieser nicht zu leicht kippen und umfallen kann. Die Sitzfläche des Sessels sollte gut gepolstert, aber auch nicht zu weich sein. Eine ergonomisch geformte Rückenlehne unterstützt bei der richtigen Sitzhaltung. Tisch und Stuhl sollten laufend auf die Größe des Kindes angepasst und entsprechend verstellt werden.

Die Lernecke sollte auch über ausreichend Stauraum verfügen, um alle Schulsachen, Bastelzubehör und Stifte verstauen zu können. Wenn alle Dinge ihren Platz haben, dann bleibt der Schreibtisch aufgeräumt. Ein aufgeräumter nicht überfüllter Schreibtisch ist die Grundvoraussetzung für konzentriertes Lernen. Besonders gut eigenen sich Rollcontainer unter dem Schreibtisch, so kann die Tischfläche auch beliebig durch das Herausrollen vergrößert werden.

Zuletzt ist in dieser Zone vor allem die Beleuchtung wichtig. Bei der Auswahl der Schreibtischlampe sind optische Aspekte im Hintergrund, viel wichtiger ist, dass sie ausreichend Licht spendet und auch flexibel verstellt werden kann. Künstliches Licht strengt die Augen an, daher sollte auf qualitativ hochwertige Tageslichtlampen oder Vollspektrumlampen zurück gegriffen werden. Die Beleuchtung darf keine Schatten werfen. Für Rechtshänder wird die Lampe links platziert, für Linkshänder auf der rechten Seite.


Stauraumzone

Stauraum Kinderzimmer

Kleidung, Spielzeug und Schulsachen brauchen Platz. Eine Zone im Raum ist daher dem Stauraum gewidmet. Die Kleiderschränke können dabei durchaus auch bis zur Decke reichen. Die oberen Bereiche im Schrank eigenen sich ideal zum Verstauen von jahreszeitenbedingter Wechselkleidung, die aktuell nicht benötigt wird oder Bettdecken, Bettwäsche, etc. In den unteren Bereichen, für das Kind erreichbar, sollten die Sachen verstaut werden, die oft benötigt werden. Dekorative Boxen und Körbe sorgen für zusätzlichen Stauraum. Damit die blanken Schranktüren auch noch eine Funktion bekommen, können diese mit Kreidefarbe gestrichen werden. So ist der unspektakuläre Schrank auch gleichzeitig eine Leinwand für kreative Stunden. Wenn die kleinen Künstler einmal über den Rand hinaus malen, kann Kreide einfach abgewischt werden.


Wenn auch ihr demnächst ein Schulkind habt und das Kinderzimmer umgestalten möchtet, unterstütze ich euch gerne bei der Planung und Umsetzung. Gemeinsam finden wir smarte Lösungen, nachhaltige Einrichtung und zaubern strahlende Schulkinderaugen.


Alles Liebe,




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