Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert und das Arbeiten im Home-Office ist zu einem festen Bestandteil vieler Menschen geworden. Mit dieser wesentlichen Änderung kamen auch neue Anforderungen an unsere Wohnräume. Wir brauchen jetzt einen geeigneten Platz, um unsere Arbeit auch zu Hause erledigen zu können. In erster Linie ist unser Wohnraum allerdings der Ort, an dem wir unsere Freizeit genießen, von der Arbeit abschalten wollen und unser Familienleben stattfindet. In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit der Frage wie wir unsere Arbeitsplätze unauffällig und flexibel in unseren Wohnräumen integrieren können.
Beginnen wir zunächst mit den Anforderungen an unseren Arbeitsplatz. Wir brauchen ausreichend Platz auf unserem Tisch für PC, Laptop und/oder Drucker. Auch die Arbeitsunterlagen und Büromaterial müssen noch Platz finden. Eine gute Beleuchtung ist essenziell um konzentriert arbeiten zu können und die Augen zu schonen. Und zuletzt brauchen wir auch eine ergonomische Sitzgelegenheit, um unseren Rücken gesund und fit zu halten. Doch wie integrieren wir all diese Dinge in unseren Wohnräumen?
Step 1 | find your space
Bevor wir mit der Einrichtung unseres Home-Office Platzes beginnen müssen wir zunächst einen geeigneten Raum und ausreichend Platz finden. Idealerweise hast du einen eigenen Raum zur Verfügung, den du rein zu Arbeitszwecken nutzen kannst. Das ist allerdings leider in den seltensten Fällen die Realität. Beschäftigen wir uns also lieber mit der Option einen Arbeitsplatz in einem bestehenden Wohnraum zu integrieren.
Welchen Anforderungen muss dieser Platz entsprechen?
Idealerweise sollte es ein ruhiger Ort in deiner Wohnung sein, der frei von Ablenkungen ist und der auch über ausreichend Tageslicht verfügt. Die dunkelste und hinterste Ecke deiner Wohnung schafft nicht unbedingt eine angenehme Atmosphäre. Denk daran, du verbringst im Normalfall bis zu 8 Stunden an diesem Ort. Zusätzlich brauchen wir ausreichend freien Platz um einen Schreibtisch und zumindest ein kleines Regal zu platzieren. Vielleicht müssen wir auch die Möbel ein bisschen umstellen, um ausreichend Platz zu schaffen. Wenn du die Möglichkeit hast, dein Home-Office direkt bei einem Fenster in deiner Wohnung zu platzieren – Jackpot. Natürliches Licht wirkt sich positiv auf unsere Stimmung und Konzentration aus.
Wenn dein Home-Office in einem großen Wohnzimmer integriert wird, sind klare Abgrenzungen entscheidend. Raumteiler oder Regale können genutzt werden, um visuelle Barrieren zu schaffen und somit den Arbeits- vom Freizeitbereich zu trennen. Wenn du abends am Sofa liegst und netflixt, dann möchtest du nicht unbedingt permanent deinen Arbeitsplatz vor Augen haben.
Wenn du dein Home-Office in einem sehr kleinen Wohnzimmer integrierst, dann sind flexible Möbel, wie beispielsweise klappbare Schreibtische oder mobile Arbeitsstationen eine praktische Option, um deinen Arbeitsplatz am Abend wieder vollständig verschwinden zu lassen.
Wenn du in deinem Job Videomeetings hast, dann wähle den Platz so aus, dass in einem Video-Call deine privaten Wohnbereiche nicht sichtbar sind. Deine Privatsphäre sollte immer klar von deinem Job getrennt sein. Ist das nicht möglich, gibt es auch die Möglichkeit den Hintergrund in Videokonferenzen auszublenden.
Step 2 | choose your interior
Die goldene Regel für jegliche Büroeinrichtung lautet: Funktionalität und Ergonomie vor Ästhetik. In erster Linie müssen unsere Büromöbel praktisch sein, ausreichend Stauraum bieten und vor allem rücken- und nackenschonend sein. Im zweiten Schritt kann man sich dann mit der optischen Ausführung der Einrichtung beschäftigen. Welche Möbel du für die Einrichtung deines Home-Office Platzes einziehen lässt, hängt davon ab, wie viel Platz du hast. Die Einrichtung sollte sich gut in die restliche Raumgestaltung einfügen, um nicht „dazugebastelt“ auszusehen.
Wie geht Gesundheit am Arbeitsplatz?
Beginnen wir mit dem Schreibtisch. Ein ergonomischer Schreibtisch sollte idealerweise die Maße von 80 cm Tiefe und 160 cm Breite haben. So hast du neben Bildschirm und Tastatur noch ausreichend Platz für deine Arbeitsunterlagen. Die Mindestmaße für angenehmes Arbeiten liegen bei 60 cm Tiefe und 120 cm Breite. Deine Tastatur sollte 10-15 cm von der vorderen Tischkante entfernt liegen, um eine aufrechte Sitzhaltung zu ermöglichen. Im besten Fall ist dein Schreibtisch höhenverstellbar. So kann jeder Bewohner den Schreibtisch auf seine ideale Höhe einstellen oder auch mal im Stehen arbeiten.
Dein Bürostuhl muss zu deinem Schreibtisch passen und sollte ebenfalls höhenverstellbar und für jede Körpergröße anpassbar sein. Für eine ideale Sitzhaltung solltest du die gesamte Sitzfläche ausnutzen und dabei Bodenkontakt zum Fußboden haben. Ober- und Unterschenkel sollten sich in einem 90° Winkel befinden und dein Rücken durch die Lehne in aufrechter Haltung gestützt werden. Erfüllst du diese Kriterien, dann stelle die richtige Tischhöhe passend zum Sessel ein. Wenn dein Stuhl Armlehnen hat, dann sollten diese idealerweise eine durchgehende Linie mit der Arbeitsfläche vom Tisch bilden. Hast du keine Armlehnen, dann richte den Tisch an deinen Unterarmen aus. Diese sollten, wie die Beine ebenfalls einen 90° Winkel zu den Oberarmen bilden.
Auch die Position des Bildschirmes ist nicht unwesentlich, um deine Augen bestmöglich zu entlasten. Der Abstand zwischen deinen Augen und dem Bildschirm sollte je nachdem wie gut deine Sehkraft ist, zwischen 50 und 80 cm liegen. Wenn du täglich mehrere Stunden am Computer verbringst, nutze eine Blaulichtfilter Brille. Du verhinderst damit, dass deine Augen müde und trocken werden und kannst auch Kopfschmerzen vorbeugen. Auch deine Schlafqualität wird sich verbessern, speziell wenn du bis spät nachts arbeitest.
Die Gesundheit am Arbeitsplatz sollte immer oberste Priorität haben. Es gibt mittlerweile zahlreiche Büroeinrichtungen, die sowohl ergonomisch als auch absolut stylish und elegant sind. Die Investition in geeignetes ergonomisches Mobiliar ist also immer auch eine Investition in deine Gesundheit.
Wenn du noch Platz hast, kannst du mit der Integration von Pausenaktivitäten deine Kreativität steigern. Eine kleine Leseecke, ein Bereich, um deinen Kaffee zu genießen oder sogar eine Musikecke können dazu beitragen, die Denkfähigkeiten in deinen Pausen zu revitalisieren und die Arbeit effektiver zu gestalten.
Step 3 | let it shine
Dem Thema Licht möchte ich in diesem Beitrag, ergänzend zur Einrichtung, einen eigenen Punkt widmen. Es ist nicht immer leicht, deinen Arbeitsplatz möglichst unauffällig in deinem Wohnraum zu verstecken oder zu integrieren und dabei aber die besonderen Anforderungen an eine Arbeitsbeleuchtung zu berücksichtigen. Die richtige Beleuchtung spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines angenehmen Arbeitsumfeldes, sondern ist auch enorm wichtig, um deine Augen, speziell bei Bildschirmarbeit, zu entlasten und Ermüdung vorzubeugen.
Nutze in erster Linie so viel natürliches Licht wie möglich. Wenn sich dein Arbeitsplatz direkt bei einem Fenster befindet, ist das ideal. Dein Schreibtisch sollte dabei immer in einem rechten Winkel seitlich zum Fenster platziert werden. Für das zusätzliche künstliche Licht gibt es ein paar Regeln, die du beachten solltest.
Wir unterscheiden bei Lichtkonzepten in Umgebungslicht, Arbeitsplatzlicht und Akzentbeleuchtung. Das Umgebungslicht bestimmt das Ambiente eines Raumes und gilt als Basis jedes Lichtkonzepts. Es spendet genug Licht für Alltagstätigkeiten, für konzentriertes Arbeiten ist es allerdings zu wenig. Das Arbeitsplatzlicht ist gezielt auf deine Arbeitsfläche ausgerichtet und sorgt für ausreichend Beleuchtung, um konzentriert arbeiten zu können, ohne die Augen anzustrengen. Die Akzentbeleuchtung ist gezielt auf einen Punkt gerichtet, um bestimmte Einrichtungselemente dekorativ zu betonen.
Für deinen Schreibtisch brauchen wir jedenfalls eine Arbeitsbeleuchtung. Zunächst müssen wir für deinen Arbeitsplatz die richtige Farbtemperatur wählen. Wir alle lieben die klassische warmweiße Beleuchtung, welche all unsere Wohnräume in ein gemütliches Licht hüllt. Als Arbeitsbeleuchtung ist warmweißes Licht allerdings nicht ideal. Hier solltest du auf eine neutralweiße Beleuchtung (4.000 K) zurückgreifen.
Nun muss man sich überlegen, ob eine mobile Beleuchtung, eine fixe Beleuchtung oder eine Kombination aus beiden Varianten für den jeweiligen Arbeitsplatz geeigneter ist. Unter einer fixierten Beleuchtung versteht man sämtliche Beleuchtungskörper, die an der Wand oder der Decke installiert werden, beispielsweise eine Hängelampe über dem Schreibtisch. Wie die Beleuchtung auch befestigt wird, es ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Schatten auf deinem Arbeitsbereich entstehen. Wenn du eine matte Schreibtischoberfläche aussuchst, vermeidest du, dass das Licht aufblendet.
Step 4 | we like it cozy
Die Kunst der Home-Office-Einrichtung liegt darin, einen Raum zu schaffen, der nicht nur funktional ist, sondern auch deine individuelle Persönlichkeit widerspiegelt. Ein inspirierendes und gemütliches Arbeitsumfeld trägt enorm zur Förderung deiner Kreativität und Konzentration bei. Dekorative Elemente wie Pflanzen, Kunstwerke oder persönliche Fotos können den Raum aufwerten und positive Energie bringen. Wähle Dinge, die dir Freude bereiten und deine Persönlichkeit widerspiegeln, um eine motivierende Umgebung zu schaffen. Dafür gibt es eine Reihe an Einrichtungselementen, die du harmonisch miteinander abstimmen kannst.
Farben
Farben haben einen starken Einfluss auf unsere Gefühle und Produktivität. Grüntöne stehen beispielsweise für Frische, Motivation, Power und gute Laune, während Blautöne Ruhe und Konzentration fördern. Die richtige Farbauswahl kann somit einen positiven Beitrag zu deiner Arbeitsatmosphäre leisten. Greife zu hellen Farben zurück, diese helfen dir deine Augen vom Bildschirm zu erholen. Hast du einen besonders kleinen Platz für deine Arbeitszone, dann nimm lieber kühle Farben, sie lassen deinen Platz größer wirken. Wenn du viel Platz hast, dann kannst du auf warme Farben zurückgreifen, um die Gemütlichkeit beizubehalten.
Farbliche Akzente sind auch hier entscheidend, um visuelle Trennlinien zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen. Nutze Teppiche, Vorhänge oder farbige Möbel, um den Arbeitsbereich harmonisch ein wenig von deinem Wohnraum abzugrenzen.
Dekoration
Bei der Dekoration solltest du an deinem Arbeitsplatz eher sparsam vorgehen. Zu viel Action rund herum lenkt dich von der Arbeit ab und lässt deine Gedanken schnell abschweifen. Wenn du schon viel auf deinem Schreibtisch stehen hast, dann verwandle deine funktionalen Gegenstände zu Dekorationsobjekten. So kannst du zum Beispiel deinen Stiftehalter auf ein Buch stellen und eine kleine Duftkerze daneben.
Oft braucht es gar nicht viel, um sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen. Auch Bilder, Motivationssprüche oder dein Vision Board können als Dekorationselemente dienen. Ausbildungszertifikate, auf die du besonders stolz bist, kannst du beispielsweise in einen hübschen Bilderrahmen stecken und als Dekoration an die Wand hängen.
Wenn du gerne Pinnwände verwendest, gibt es bereits zahlreiche Optionen, die optisch weit eleganter und moderner aussehen als die klassischen Pinnwände aus Kork. Es gibt sie zum Beispiel mit Stoff überzogen oder sogar als Wandbild mit einem Motiv deiner Wahl. So kannst du noch ein wenig extra Pep in deinen Office-Space bringen.
Pflanzen
Pflanzen verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern schafft auch eine Verbindung zur Natur, die nachweislich die Stimmung hebt. Gönne dir also für deinen Home-Office Platz ruhig die eine oder andere Topfpflanze. Du kannst eine größere Pflanze beispielsweise auch als optische Abtrennung zu deinem Freizeitbereich nutzen.
Frische Schnittblumen, wie zum Beispiel ein Strauß Tulpen, die du neben deinem Bildschirm aufstellst, heben noch einmal zusätzlich die Laune. Du solltest allerdings darauf achten, dass deine Pflanzen oder Blumen nicht zu intensiv riechen. Lilien beispielsweise können rasch auch Kopfschmerzen verursachen, wenn du den ganzen Tag neben ihnen sitzt.
Step 5 | keep it organized
Ist dein Arbeitsplatz aufgeräumt, fördert das nicht nur die Effizienz, sondern auch deine mentale Klarheit. Reduziere Ablenkungen, indem du nur die notwendigen Geräte und Büromaterial auf deinem Schreibtisch platzierst. Wandregale und Organizer helfen dir, dein Büromaterial und alle anderen Gegenstände ordentlich zu verstauen. Ein durchdachtes Organisationssystem ermöglicht es dir, auch in den kleinsten Räumlichkeiten stets alles übersichtlich und griffbereit zu haben.
Mein Tipp ist es, deinen Arbeitsplatz so zu verlassen, dass er abgesehen von deinem PC und den technischen Geräten frei von Gegenständen ist. Arbeitsunterlagen, Stifte und Klebezettel kannst du am Ende des Tages in deinen Schubladen, Regalen oder Postfächern verstauen. Betrachte das Aufräumen deines Schreibtisches am Ende deines Arbeitstages wie den Nachhauseweg vom Büro, den du in der Regel zum Abschalten benutzt. Manifestiere diese Routine als mentalen Abschluss deines Arbeitstages und genieße deine Freizeit. So ist es doch auch gleich viel schöner, wenn man beim Abendessen, Spieleabend oder vor dem TV nicht ständig seine Workload für morgen im Blickfeld hat.
Weitere Organisationstipps für dein Home-Offices findest du in meinem Blogbeitrag „Dein Weg zur effizienten Ordnung im Home Office“.
Das war’s auch schon…
Die Einrichtung deines Home-Office-Platzes erfordert sorgfältige Planung und Überlegung. Ein gut gestalteter Arbeitsplatz fördert nicht nur deine Produktivität, sondern trägt auch zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Mit den richtigen Möbeln, Technologien und organisatorischen Maßnahmen kannst du ein Home-Office schaffen, das nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend ist. Wir verbringen so viel Zeit an unseren Arbeitsplätzen, da sollte das auf jeden Fall ein Ort sein, an dem wir uns wohl fühlen und wir gerne verweilen. Nutze diese Tipps, um einen Raum zu gestalten, in dem du gerne arbeitest und der deine beruflichen Ziele fördert.
Viel Spaß beim Gestalten deines Home-Offices. Wenn du Hilfe brauchst, du weißt, wo du mich findest. Melde dich gerne bei mir und ich helfe dir bei deiner Einrichtung und Gestaltung.
Alles Liebe,
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